Virtuelle Maschine unter Windows erstellen – komplette Anleitung für Hyper-V, VirtualBox & VMware

Erfahre Schritt für Schritt, wie du unter Windows eine virtuelle Maschine mit Hyper-V, VirtualBox oder VMware erstellst. Ideal für Tests, Sicherheit und Entwicklung.

Was ist eine virtuelle Maschine?

Eine virtuelle Maschine (VM) ist eine Software, die es ermöglicht, ein weiteres Betriebssystem innerhalb deines bestehenden Systems auszuführen – wie ein „Computer im Computer“.
Dabei teilt sich die VM die Ressourcen deines PCs (RAM, CPU, Festplatte), läuft aber völlig unabhängig vom Host-System.

Beispiel: Du nutzt Windows 11, möchtest aber Linux oder eine ältere Windows-Version testen? Dann ist eine virtuelle Maschine perfekt – sicher, flexibel und ohne Risiko.

Typische Einsatzgebiete:

  • Software gefahrlos testen

  • Sichere Sandbox für verdächtige Dateien

  • Entwicklungsumgebungen für verschiedene Betriebssysteme

  • Alte Programme oder Systeme weiterverwenden

Kurz gesagt: Virtuelle Maschinen sind ein mächtiges Werkzeug, um produktiv und sicher zu arbeiten.


Welche Optionen gibt es unter Windows?

Unter Windows stehen dir mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, eine virtuelle Maschine zu erstellen:

  • Hyper-V (integriert in Windows 10/11 Pro & Enterprise)
    → Ideal für professionelle Nutzung, direkt im System integriert.

  • Oracle VirtualBox (kostenlos & plattformübergreifend)
    → Perfekt für Einsteiger oder Nutzer der Windows Home Edition.

  • VMware Workstation Player (kostenlos für Privatnutzer)
    → Sehr stabil, beliebt bei Entwicklern und Unternehmen.


Schritt-für-Schritt-Anleitung: Virtuelle Maschine unter Windows mit Hyper-V erstellen

Virtuelle Maschine unter Windows - Gompper Webdesign
Virtuelle Maschine unter Windows erstellen – komplette Anleitung für Hyper-V, VirtualBox & VMware 3

Im Folgenden zeige ich dir, wie du mit Hyper-V deine erste virtuelle Maschine einrichtest. Diese Anleitung funktioniert ab Windows 10 Pro oder Windows 11 Pro.

Schritt 1: Hyper-V aktivieren

  • Öffne die Systemsteuerung → Programme → Programme und Features

  • Klicke links auf „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“

  • Aktiviere folgende Punkte:
    • Hyper-V
    • Hyper-V-Plattform
    • Hyper-V-Verwaltungstools

  • Klicke auf OK und starte den Computer neu.

💡 Alternativ kannst du Hyper-V auch über PowerShell aktivieren:

Enable-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName Microsoft-Hyper-V -All

Schritt 2: Hyper-V-Manager starten

Nach dem Neustart öffnest du das Startmenü und suchst nach „Hyper-V-Manager“.
Dieses Tool ist deine Schaltzentrale für alle virtuellen Maschinen.

Hier kannst du:

  • Neue VMs erstellen

  • Bestehende VMs starten oder stoppen

  • Snapshots verwalten

  • Netzwerke konfigurieren


Schritt 3: Neue virtuelle Maschine anlegen

  • Klicke im rechten Menü auf „Neu → Virtuelle Maschine…“

  • Folge dem Einrichtungsassistenten:
    Name: Vergib einen eindeutigen Namen (z. B. „Windows 11 Testsystem“)
    Generation: Wähle Generation 2 (empfohlen ab Windows 8)
    • RAM: Mindestens 4 GB (besser 8 GB für Windows-Gäste)
    • Netzwerk: Standard-Switch auswählen
    • Virtuelle Festplatte: 60–100 GB dynamisch anlegen
    • Installationsquelle: Wähle ISO-Datei deiner gewünschten Windows-Version

  • Klicke auf „Fertigstellen“.
    Deine virtuelle Maschine wird nun im Hyper-V-Manager angezeigt.


Schritt 4: Betriebssystem installieren

  • Wähle im Hyper-V-Manager deine neue VM aus.

  • Klicke auf „Verbinden → Starten“.

  • Folge den Installationsschritten wie bei einem normalen Computer.


Schritt 5: Snapshots & Verwaltung

Ein großer Vorteil von VMs: Du kannst sogenannte Checkpoints (Snapshots) erstellen.
Damit kannst du dein System jederzeit auf einen früheren Zustand zurücksetzen.

So geht’s:

  • Rechtsklick auf deine VM → „Checkpoint erstellen“

  • Wenn etwas schiefgeht, kannst du über „Zurücksetzen“ dorthin zurückkehren.

Ideal für Softwaretests, Entwickler oder IT-Administratoren.


Alternative Methode: Virtuelle Maschine mit VirtualBox

Wenn du Windows 10 Home verwendest oder Hyper-V nicht verfügbar ist:

  • Lade VirtualBox herunter und installiere es.

  • Starte VirtualBox → „Neu“.

  • Wähle:
    • Name (z. B. „Linux Testsystem“)
    Typ: Windows oder Linux
    Version: z. B. „Windows 11 (64-Bit)“

  • Speicher und Festplattengröße festlegen (mind. 4 GB RAM / 60 GB HDD).

  • ISO-Datei einbinden → Starten → Betriebssystem installieren.

VirtualBox ist leicht zu bedienen, kostenlos und ideal für Lernzwecke.


Tipps für mehr Leistung & Sicherheit

  • Virtuelle Festplatten auf SSDs speichern → deutlich schneller

  • Integration Services aktivieren → bessere Grafik- und Maussteuerung

  • Snapshots regelmäßig löschen → spart Speicherplatz

  • Netzwerkmodus wählen:
    NAT für Internetzugriff
    Intern für isolierte Umgebungen


Fazit: Mehr Flexibilität mit virtuellen Maschinen

Eine virtuelle Maschine unter Windows ist die ideale Lösung, um verschiedene Systeme zu testen, Software sicher auszuführen oder Schulungsumgebungen aufzubauen – ganz ohne Risiko für dein Hauptsystem.
Ob mit Hyper-V, VirtualBox oder VMware: In wenigen Schritten kannst du dein eigenes virtuelles System einrichten und effizient nutzen.

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